POETISCHES von Oskar STOCK: „Wahlwerbung“ – „Qual da Wahl“

Wahlwerbung

 

Luftballons und Schnupftabak,

Wahlprospekte, gleich im Pack,

Gesichter, strahlend aus der Zeitung,

zur Meinungsfindung, Vorbereitung,

je nach Farbe und Couleur,

erhält man jetzt und noch viel mehr,

Gummibärchen, Feuerzeug,

Fotos, groß als Fingerzeig,

aller Richtung und Partei,

Schokolade ist auch dabei,

mit Versprechungen verpackt,

in Beuteln, Taschen eingesackt,

Samen von Radieschen, Klee,

vervollständigen das Potpourri,

und sind in diesem Zusammenhang,

nebst Slogan so auf Stimmenfang,

gleich Flaschenöffner, Bonbons, Tee,

Aufmerksamkeiten, wie ich das so seh’,

Geschenke, Wahlwerbung zum Quälen –

wen soll am Ende man jetzt wählen?

Qual da Wahl

 

Im Wirtshaus, do werd …
üba d‘ Wahl diskutiert;
welch Kandidat und Partei
se recht profiliert.
Wer guat und sympathisch,
mi’m bestn Programm
und nach da Wahl hoit,
wos er sogt iatz oiß‘sam.
De Spezln san uneins –
da oane schreit: „Grea;
na, Schwarz, Rot …
Gelb – sunstwia.“
De Wahl foit scho schwer.
Is des do a Qual …
do frogt ma an Maxl:
„I wähl“, so moant der –
„reschs, schweiners Haxl.“
Foto: Oskar Stock priv.

 

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